Verkehrspsychologie

Dr. Andrea Augustin
Diplom-Psychologe


Führerschein wieder bekommen

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Was macht eigentlich ein Verkehrspsychologe?

Verkehrspsychologie ist ein Fachgebiet, das Elemente aus der Psychologie und den Verkehrswissenschaften beinhaltet – ein interdisziplinäres Feld. Verkehrspsychologen beschäftigen sich meist mit dem Verhalten von Kraftfahrern, der Diagnostik von „auffälligen“ Fahrern und der Beratung oder Schulung. Typischerweise sind das etwa die bekannten MPU-Seminare, die dabei helfen sollen, eine Fahreignung wiederherzustellen. Bei „schwierigeren“ Beeinträchtigungen der Fahreignung, etwa bei Straftaten oder Alkohol- und Drogenmissbrauch wird auch von Verkehrstherapie gesprochen. Hier geht es darum, Verhaltensmuster zu erkennen, das Handeln zu hinterfragen und Änderungen bei Einstellungen oder Gewohnheiten zu fördern.

Wie wird man Verkehrspsychologe?

Verkehrspsychologen sind zunächst einmal Psychologen – haben also Psychologie studiert. Danach kann man sich dann über Weiterbildungsprogramme auf die Verkehrspsychologie spezialisieren. Es gibt verschiedene Institutionen oder Berufsverbände, die solche Fortbildungen, Fachausbildungen oder Zertifizierungen zum Verkehrspsychologen anbieten. An manchen Hochschulen können sich angehende Psychologen auch schon im Studium auf die Verkehrspsychologie vertiefen. Ich habe meine verkehrspsychologische Ausbildung beispielsweise bei der Dekra absolviert und war im Rahmen der Ausbildung auch bei den MPUs verschiedener Begutachtungsstellen mit dabei. Danach habe ich für die Dekra in Dresden Fahrerlaubnisberatungen und Kurse zur MPU-Vorbereitung durchgeführt.

Wer ist amtlich anerkannter Verkehrspsychologe

Was ist ein Fachpsychologe für Verkehrspsychologie?

Für Psychologen und insbesondere Verkehrspsychologen gibt es verschiedene Berufsverbände,wie den Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP) oder den Bundesverband Niedergelassener Verkehrspsychologen (BNV) sowie die Deutsche Gesellschaft für Verkehrspsychologie (DGVP). Hier können Verkehrspsychologen Mitglied werden und dann damit werben, dass Sie zu einem Berufsverband gehören und ein entsprechendes Logo auf der eigenen Webseite veröffentlichen. Zudem bieten die Berufsverbände meist die Möglichkeit, an Konferenzen oder Versammlungen teilzunehmen und man erhält einen Newsletter oder eine Mitgliedszeitschrift. Zudem bieten einige Verbände für Psychologen auch die Möglichkeit, durch ein Weiterbildungsprogramm des Verbands Verkehrspsychologe zu werden. Wer eine solche Fortbildung etwa beim BDP absolviert hat, darf sich dann Fachpsychologe für Verkehrspsychologie nennen – das ist der Zertifizierung, die vom BDP vergeben wird. Was man davon hat, ist, das man mit der Zertifizierung werben kann und es gibt wohl auch ein offizielles Register der Fachpsychologen für Verkehrspsychologie beim BDP, also eine Liste mit allen Psychologen, die diesen Titel tragen dürfen.

Wenn man die Ausbildung zum Verkehrspsychologen nicht beim BDP, sondern an anderer Stelle (wie ich bei der Dekra) absolviert hat, kann man als Psychologe die Nachweise über die Ausbildung beim BDP einreichen und dann ist es nach Prüfung der Gleichwertigkeit der Qualifikation auch möglich, dass die Zertifizierung vergeben wird. Die Zertifizierung kostet dann auch nochmal extra. Die Mitgliedschaft im BDP ist für mich aber der „Knackpunkt“. Ich finde Berufsverbände prinzipiell eine gute Sache, aber mir ist das zu teuer. Die Mitgliedsbeiträge betragen pro Jahr je nach Verband teils mehrere hundert Euro und das sind mir ein Logo auf der Webseite und eine Mitgliedszeitschrift nicht wert. Darüber hinaus bieten die Berufsverbände auch Beratungsleistungen an usw., was sicherlich in vielen Fällen hilfreich ist, aber wenn man das nicht unbedingt braucht, dann ist die Mitgliedschaft in solchen Verbänden aus meiner Sich nicht nötig.

Die Werbewirkung der Mitgliedschaften ist aus meiner Sicht auch begrenzt. Wenn Sie auf meiner Seite gelandet sind, dann haben Sie vielleicht bei Google nach einem Verkehrspsychologen in Freiberg oder Meißen gesucht oder nach MPU-Beratung oder MPU-Vorbereitung. So wird man ja heute meistens gefunden. Wenn ich beispielsweise nach einer KFZ-Werkstatt in der Nähe suche, dann recherchiere ich auch über Google und nicht über Register von Werkstatt-Verbänden. Dass jemand also die Listen der bei einem Berufsverband angemeldeten und dort als Mitglied geführten Verkehrspsychologen sucht und dann darüber recherchiert dürfte selten vorkommen.

Ich will die Berufsverbände nicht schlecht reden! Die Entscheidung für einen Berufsverband ist eine bewusste Entscheidung, vielleicht um dort die Ausbildung zum Verkehrspsychologen erstmalig zu absolvieren oder vielleicht, um zusammen mit anderen politisch Einfluss nehmen zu können oder einfach nur aus Marketinggründen, um eben mit einem Logo oder einer bestimmten Zertifizierung werben zu können. Ich habe es nicht so mit Berufsverbänden und allgemein mit allem rund um „Vereine“. Daher bin ich nur dort Mitglied, wo es unbedingt sein muss, wie im psychosozialen Arbeitskreis Meißen (was ich für meine Tätigkeit als Soziotherapeut nachweisen musste). Aus diesem Grund gehöre ich keinem Berufsverband für Verkehrspsychologen an. Das hat auf meine Arbeit aber keinen Einfluss. Ob Sie sich an einen Verkehrspsychologen wenden, der in einem Verband organisiert ist oder (so wie ich) völlig „ungebunden“ ist, macht für die MPU und die Bewertung der Teilnahmebescheinigung über eine verkehrspsychologische Maßnahme keinen Unterschied.

Was die Bezeichnung „amtlich anerkannter Verkehrspsychologe“ meint weiß allerdings ich auch nicht ganz genau. Es gibt kein zentrales Register für Verkehrspsychologen, eben weil man durch ganz verschiedene Weiterbildungen oder Ausbildungen Verkehrspsychologe werden kann – durch Spezialisierung im Studium, durch Fortbildungen nach dem Studium usw. Dafür ist keine amtliche Anerkennung notwendig. Nur wer Kurse nach § 70 anbietet (Nachschulungen nach der MPU), muss sich und das Kurskonzept von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BAST) begutachten lassen. Vielleicht meint die Bezeichnung „amtlich anerkannter Verkehrspsychologe“, die in manchen Quellen zu lesen ist, die Träger, auf die dies zutrifft. Für die MPU-Vorbereitung ist das aber nicht relevant.